Gesundheitliche Ressourcen [Res·sour·cen] sind laut Duden “Fähigkeiten & Grundhaltungen, die die Bewältigung von Belastungen erleichtern”. Sie helfen uns, uns rundum wohl zu fühlen und gesund zu bleiben. Hier geht´s zu Deinem persönlichen Energiemanagement:

 

Die erste wichtige Frage, die Du Dir auf dem Weg zu mehr Energie im Alltag stellen kannst ist:

“Kennst und nutzt Du Deine Ressourcen?”

Sie können für jeden Menschen unterschiedlich aussehen. Für den einen ist es die Beschäftigung mit einem kreativen Hobby. Anderen gibt Bewegung oder der Aufenthalt in der Natur Kraft. Oder das Zusammensein mit Freunden. Oder auch mal auf der Couch liegen und nichts tun. Im Kaffee sitzen und einfach nur vor sich hin glotzen.

 

Weitere Fragen: (Mach Dir am besten eine kleine To-Enjoy-Liste oder packe Dir bildlich oder auch ganz real einen kleinen Ressourcenkoffer)

“Was hast Du vielleicht früher gern gemacht?

” Oder was machst Du schon regelmäßig, einfach weil es Dir gut tut und Dich fröhlich macht?

“Und wie oft nimmst Du Dir Zeit dafür?”

Zwei Dinge fallen mir immer wieder auf in der Zusammenarbeit mit meinen Klienten:

  1. Eine Liste von Dingen, die gut tun ist oft nicht so leicht erstellt.
  2. Leider kommen gerade die Dinge die zu unserem Wohlbefinden beitragen, oft viel zu kurz im Alltag!

Wie gut ginge es uns wohl, wenn es ganz selbstverständlich wäre, regelmäßig Pausen zu machen? Wenn das Nutzen unserer persönlichen Ressourcen fester Bestandteil unseres Arbeits-Tages sein dürften?! Denn eigentlich ist es eine einfache Rechnung: Nur ein voller Akku kann Energie spenden.

 

Also warum kommt trotzdem alles andere immer zuerst?

Erst einmal leben wir in einer leistungsorientierten Gesellschaft. Der Output zählt. Und Wachstum ist wichtig. „Keine Zeit, um mich um mich zu kümmern“; ist ein beliebtes Argument. So viele Menschen, und vielleicht auch Du, tun erst etwas für sich im langersehnten Urlaub oder wenn sie durch Schmerz oder Krankheit dazu gezwungen werden. Und wenn man sich dann doch die Zeit nimmt, quält das schlechte Gewissen!

 

Wenn Dir das bekannt vorkommt, hadere nicht noch zusätzlich mit Dir:

Es liegt weder an der fehlenden Zeit noch am Schweinehund! Wir haben unser Gehirn einfach nur sehr lange so trainiert.

Der Neurowissenschaftler Dr. Eric Kandel konnte 2000 nachweisen, dass jeder Gedanke und jede Handlung Verknüpfungen im Gehirn schafft oder bestehende Muster verstärkt. Es gibt Wege im Gehirn, die wir öfter nutzen (Datenautobahnen) und andere, die fast brach liegen (Feldwege).

Haben wir in unserer Kindheit eher gelernt, uns ständig anzustrengen und produktiv zu sein, gibt es für diese Gewohnheiten ein gut ausgebautes Netzwerk. Für andere Dinge, die wir nicht so häufig getan oder an die wir nicht so häufig gedacht haben (wie regelmäßige Pausen z.B.) nur einen kleinen Feldweg.

Unser Gehirn ist da sehr pragmatisch veranlagt. Neue Wege zu gehen, kostet es erst einmal Energie. Und die haben wir nach einem langen Arbeitstag ohne Pause oft nicht mehr zur Verfügung. Deshalb geht das Gehirn den scheinbar „einfacheren“ Weg über die Datenautobahn, zurück in die Komfortzone und zu einer gewohnten Tätigkeit, sei sie auch noch so schädlich für uns.

 

Es ist ein Teufelskreis. Vielleicht tröstet es Dich ein wenig, dass Du nicht allein bist mit Deinem schlechten Gewissen, wenn der Abendspaziergang wieder nicht geklappt hat! Und es gibt noch eine gute Nachricht:

Erfreulicherweise ist unser Gehirn dazu in der Lage, geschriebene Programme jederzeit zu verändern und neue Verknüpfungen zu bilden. Diese Eigenschaft nennt sich Neuroplastizität. Veränderung lässt sich nur durch Wiederholung, also regelmäßiges Üben, herbeiführen. So wie wir einen Muskel trainieren würden, der ja auch von drei Situps nicht sofort ein Waschbrett wird. Genau so braucht auch unser Gehirn ein kontinuierliches Training.

 

Womit also beginnen, um langfristig mehr Energie zur Verfügung zu haben? Hier kommen drei Tipps für Deinen Alltag:

  1. Als Inspirationsquelle eine To-Enjoy-Liste parat haben, auf der Deine Ressourcen stehen. Auf meiner steht z.B. Schaukeln, Phantasybücher lesen, mir Zeit zum Kochen zu nehmen, etc.
  2. Täglich aktiv eine Sache davon umsetzen – mindestens 6 Wochen lang. Sonst bleibt nichts hängen im Gehirn.
  3. Neues ausprobieren. Das trainiert lockt das Gehirn aus der Komfortzone. Sei es auch nur, einen anderen Weg von der Arbeit nach Hause zu nehmen als sonst.

So werden die kleinen Feldwege langsam zu erschlossenen Wegen und es werden neue, kraftspendende Netzwerke gebaut. Es wird Dir immer leichter fallen, sie im Alltag zu gehen – gerade wenn Du in einer Stressphase steckst. So bleibst Du trotzdem energiegeladen und in Deiner Mitte. Jeden Tag. 🙂

Mehr Anregungen für Dein tägliches Energiemanagement und Hilfestellung, Deine Ressourcen wieder für Dich zu entdecken und zu nutzen, gebe ich Dir in meinen Kursen & Workshops. Deine persönliche Strategie können wir auch zusammen in einer Einzelstunde erarbeiten.

In diesem Sinne, lass uns jetzt erst mal eine kleine Pause machen. Und dann …. volle Energie voraus!

Deine Isabelle Meid